Wohnpreise in Großstädten sind gesunken
Wohnen im Eigentum und zur Miete in deutschen Großstädten ist in den letzten fünf Jahren relativ gesehen günstiger geworden. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Laut IW profitieren davon aber meist nur Wohlhabende. Arbeitssuchende, Studenten sowie Auszubildende werden durch die Wohnkosten stärken belastet als früher.
Menschen, die hohe Ersparnisse beiseite gelegt haben, profitieren nicht nur bei den Mieten, sondern auch beim Kauf von Wohneigentum. Banken geben oft erst bei einem Eigenkapital von 50.000 Euro und mehr eine Darlehenszusage. Das IW empfiehlt deshalb der Politik, über staatlich garantierte Kredite nachzudenken, denn nur dann könne auch Geringverdienern der Wohnungs- oder Hauskauf ermöglicht werden.
Real gerechnet, ist seit 2010 sowohl Mieten als auch Kaufen erschwinglicher geworden. Mit Ausnahme von Berlin und Stuttgart sanken die Nettokaltmieten in den sieben analysierten Großstädten im Verhältnis zur Kaufkraft. Die Preise für den Kauf von Wohneigentum sind laut IW-Studie in allen sieben untersuchten Städten gesunken.
Dennoch liegen die Kauf- und Mietpreise in den Großstädten nach wie vor über dem Bundesdurchschnitt. Selbst bereinigt um die Kaufkraft müssen Münchner Mieter über 50 Prozent mehr zahlen.
Auffällig: Kaufen ist laut den Ergebnissen der Studie wegen der gesunkenen Zinsen inzwischen deutlich günstiger als Mieten. Auf rund ein Drittel ist der Preisvorteil in den letzten fünf Jahren gestiegen. In Berlin, Frankfurt am Main und Hamburg bleibe Kaufen sogar günstiger als Mieten, wenn die erwarteten Wertsteigerungen der Grundstücke herausgerechnet werden.
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